Obereuerheim - Geschichte - Israelitische Kultusgemeinde - Biographien - Bamberger Nanni
Bamberger Nanni
auch: Bamberger Nanni Sara, Neuburger Nanni
Nanni Neuburger wurde als erstes Kind der Eheleute Moses und Regina Neuburger, geborene Löwenthal in Kissingen, am 26. Juli 1869 um zirka 21:00 Uhr in Obereuerheim, Hausnummer 1, geboren. Der Geburt von Mutter und Tochter stand die Hebamme Barbara Reuß bei.J125
Am 23. Juni 1895 heiratete sie in Obereuerheim den Jakob Bamberger, geboren in Viereth. Die Trauung wurde vom Standesbeamten Brückner der Gemeinde Obereuerheim vollzogen. Als Zeugen waren Maier Kaufmann, Obereuerheim, Hausnummer 32, und Abraham Kaufmann, Obereuerheim, Hausnummer 66, anwesend.J144
Sie zog mit Ihrem Ehemann Jacob in die Marienstraße 8 in Bamberg.J178
Ihren gemeinsamen Sohn Leo brachte Nanni am 15. Dezember 1896 in Bamberg zur Welt.J222
Am 11. März 1898 erblickte ihre Tochter Meta in Bamberg das Licht der Welt.J222
Erna kam am 11. Februar 1902 in Bamberg als gemeinsame Tochter von Nanni und Jacob zur Welt.J222
Am 19. Dezember 1904 kam der gemeinsame Sohn Hermann in Bamberg zur Welt.J222 Der spätere Viehhändler flüchtete später von Bamberg nach Kolumbien. Leider ist hier das Auswanderungsdatum nicht bekannt.J178
Im Jahr 1906 hatte sie die Adresse Marienstraße 12 in Bamberg und später dann den Hindenburgplatz 12 (heute Marienplatz 12).J178
Nach weiteren sieben Jahren erblickte der Sohn Alfred am 4. August 1911 in Bamberg das Licht der Welt.J222
Dieser starb jedoch bereits am 18. November 1911 in Bamberg.J222
Ihren Ehemann Jacob verlor Nanni am 21. Mai 1912 in Bamberg.J222 Er wurde auf dem jüdischen Friedhof in Bamberg beigesetzt.J221
Ihr Vater Moses Neuburger verstarb am 20. August 1913 und wurde auf dem Friedhof in Schweinfurt beigesetzt.J125
Im Jahr 1915 heiratete ihre Tochter Meta den in Gersfeld geborenen Justin Weinberg.J223
Als Teilnehmer des Ersten Weltkriegs verstarb ihr Sohn Leo am 20. Oktober 1916 in Dragoslavele den sogenannten Soldatentod.J178
Ihre Tochter Erna heiratete den am 8. September 1897 in Steinach an der Saale geborenen Fritz Ephraim Strauß.J217 und J219
1933 flüchtete ihre Tochter Erna aus Bamberg nach Italien.J178
Eine neue Adresse in Bamberg, in der Keßlerstraße 6a, ist seit 1938 bekannt.J178
Auf der Eheschließungsurkunde vom 23. Juni 1895 wurde am 4. Januar 1939 vom Standesbeamten Hollenberger folgender Vermerk angebracht: „Die nebenbezeichnete Verlobte hat vom 1. Januar 1939 an zusätzlich den weiteren Vornamen Sara angenommen“.J144
Ihre Tochter Erna flüchtete im Jahr 1941 von Italien nach Palästina.J178
Am 6. März 1942 wurde sie in das sogenannte Judenhaus in Bamberg, Keßlerstraße 18, verbracht.J178
Ihren letzten Wohnsitz in Bamberg hatte sie seit dem 16. Juni 1942 im Zinkenwörth 17, dem sogenannten Ghetto „Weiße Taube“. Dies geht aus den Transportlisten hervor.J178 und J215
In der Transportliste „Transport II/25“ von Nürnberg nach Theresienstadt wurde Nanni Bamberger unter der laufenden Nummer 701 geführt. Die Deportation fand am 11. September 1942 statt.J215
Sie wurde jedoch dann bereits unter der laufenden Nummer 451 am 29. September 1942 mit dem 27. Transport „BS“ von Theresienstadt zum Vernichtungslager Treblinka deportiert, in dem sie dann 1942 ermordet wurde.J224