Radfahrverein All Heil Germania 1905 - Grettstadt

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Untereuerheim - Geschichte - Vereine - Radfahrverein All Heil Germania 1905
Aus dem Protokollbuch des Radfahrverein „Germania“

1905 wurde in Untereuerheim der Radfahrverein „Germania“ gegründet. Die Gründungsmitglieder sind nicht bekannt. Die lückenhafte Aufzeichnungen im Protokollbuch beginnen 1910. Der Verein veranstaltete für seine Mitglieder Ausfahrten, Fahrradrennen, Vereinsabende und Bälle für die Dorfgemeinschaft. Auch konnten die Mitglieder, soweit es die Vereinskasse erlaubte, Geld leihen (zum gleichen Zinsfuß wie bei der Darlehenskasse zu Untereuerheim). Die Radler hatten ihr Vereinszimmer im Gasthaus „zum Löwen“, damals der Schmitt`schen Wirtschaft. Sie mussten allerdings ihr Brennmaterial selbst stellen und auch die Stromkosten für den Raum übernehmen. Die Mitgliederzahl erhöhte sich auf über 20 Radfahrer. Bei den Missionstagen 1919 wurde die Standarte geweiht, die bei Veranstaltungen mitgetragen wurde. Für 1920 war ein 15jähriges Stiftungsfest geplant. Die Vorstandschaft hatte den Festplatz organisiert, der Festwirt war festgelegt, Mädchen angesprochen, die als Ehrendamen ihre Aufgabe zusagten und für Abend war ein Ball geplant (in der Weingärtner`schen Wirtschaft). Es gab schon im Vorfeld einige Reibereien. Am 18. Juni 1922 wurde das verspätete Stiftungsfest erst abgehalten, jedoch gibt es darüber keine Aufzeichnungen. Nur, dass die Beiträge danach angehoben wurden und einige Mitglieder auch ihren Beitrag im Voraus leisteten, um die Kasse wieder auszugleichen.
Vermutlich Bild anlässlich des Festumzuges des 15jährigen Stiftungsfestes des Radfahrvereins im Jahr 1922.
Vorher, im Mai 1921, traten erstmals zwei Frauen dem Verein bei.

In der 1920er Jahren wurde Preis-Kegeln angeboten, dass sich über einige Sonntage erstreckte und vor allem Geld in die Vereinskasse brachte. Ab 1928 wurden die Mitglieder immer wieder aufgefordert, den Deutschen Fahrrad-Verein beizutreten, wegen des Unfall- und Versicherungsschutzes. 1933 musste der freiwillige Arbeitsdienst unterstützt werden und der Verein musste 1 Mark im Monat bezahlen. 1934 als die NSDAP an der Regierung war, wurde der Druck auf die Vorstandschaft immer stärker, bis schließlich der Bescheid kam, wer nicht auch dem Deutschen Fahrrad-Verband beitritt, wird aus dem Ortsverein ausgeschlossen. Sechs Mitglieder und drei Ehrenmitglieder wurden dem D.R.V. gemeldet. Ab sofort durften auch keine Neuzugänge mehr aufgenommen werden. Ab diesem Datum fehlen alle Protokolle.

Nach dem Krieg wurden noch einige Rennen gefahren. Start und Ziel war beim Friedel Herbert. Jakob Ernst und Paul Gehles waren sehr gute Fahrer und gingen oft als Sieger hervor.

Gleich nach Kriegsende taten sich einige Männer zusammen und gründeten 1945 den SVU. Er war mit einer der erste Sportvereine in unserer Gegend. Wahrscheinlich bildete der Radfahr-verein die Grundlage des Vereins.
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